05.06.2011, 10:07
Die Edelholz-Apothekerwaage
So – da ich grade ohnehin nix zu tun habe: Dies ist das erste Review von mir mit einem BRANDNEUEN Testobjekt - etwas, das NUR ICH bisher für längere Zeit in den Griffeln hatte. Und auch hier gibt es viel zu berichten. Möglich, dass dieser Bericht etwas aus dem üblichen Rahmen fällt, den ihr von Reviews gewohnt seid, aber das ist VOLLE ABSICHT. So bleibt das Review auch in Erinnerung. Kein 08/15-Einheitsbrei von mir. Wäre ja noch schöner. Also: Auf geht´s.
![[Bild: testingmaterialfaas.jpg]](http://www.abload.de/img/testingmaterialfaas.jpg)
ORIGINAL
Walther-2000 (Präzisionsgewehr, entwickelt und gebaut: Waffenfabrik Carl Walther, Ulm/Donau)
![[Bild: originallzjd.jpg]](http://www.abload.de/img/originallzjd.jpg)
Das Original stammt aus den frühen 80ern, die Entwicklung begann etwa 10 Jahre früher – und es wurden offiziell nur 176 Waffen dieser Bauart fertiggestellt. Ein moderner Mythos also – man weiß, dass es existiert, aber gesehen hat das Ding eigentlich kaum einer. Als superkompaktes Bullpup-Präzisionsgewehr von nur 91 cm Länge wurde das gesamte Konzept auf einer Art `Spannrahmen´ aufgebaut. Das betrifft den Systemkasten mit dem Lochschaftstück vor dem eigentlichen Magazin, die Laufspannschraube am Patronenkammerende, als auch den eigentlichen, weitgehend freischwingenden Lauf. Dieses Ding ist eigentlich eher gebaut wie ein hochpräzises Messinstrument, mit dem man nebenbei auch noch schießen kann – und nicht wie ein Scharfschützengewehr im eigentlichen Sinne. Und das macht auch die eigentliche Schwachstelle aus – die hohen Herstellungskosten und der daraus resultierende Endpreis war damals vielen Anti-Terror-Einheiten einfach zu hoch. Das jedoch ändert nichts daran, dass dieses Ding einfach ein unverwechselbares Meisterwerk mitteleuropäischer Waffenbaukunst ist und mit seiner Präzision tatsächlich eher ein `fernchirurgisches Instrument´ ist – und kein ordinärer Schießprügel. Was auch die weiterhin steigenden Preise auf Auktionen erklärt – oder wo immer so etwas gerade angeboten wird. Klar, dass daraufhin diverse Firmen sich damit beschäftigt haben, diesen ungewöhnlichen Klassiker neu aufzulegen oder ihre eigene Version davon zusammenzufingern – wie unter Anderem auch dieses hier zu sehende Softair-Exemplar, das wirklich verdammt nah an der CD ist.
Original:
Länge: 91 cm
Gewicht: 8,3 Kilogramm
Magazinkapazität: 6
Gängigstes Kaliber: 7,62mm NATO (.308)
Funktionsweise: Semiautomatischer Gasdrucklader
Softair:
Länge: 95 cm
Gewicht: 5,8 Kilogramm
Magazinkapazität: 60 (44)
Empfohlenes Kaliber: 6mm0,25BB
Funktionsweise: Federdruck-Geradzugrepetierer
VERPACKUNG
Es kommt in einem unspektakulären, beigefarbenen Karton mit einem Kunststoff-Tragegriff von nicht gerade überwältigender Qualität und einigen kleinen Aufklebern, auf denen Kenncodes zu sehen sind – nur auf einer Stirnseite ist auch für unbeteiligte Panik-Spanner ersichtlich, dass darin offenbar ein spacig aussehendes Gewehr zu finden ist. Aber hey – Raviolidose und so – ihr wisst schon. Dieses Gewehr ist nicht etwa in nerviges, krümeliges und sich statisch aufladendes Styropor gebettet, sondern gut durch eine Deckplatte und ausgestanzte Formstücke aus grauem, stoßabsorbierendem Schaumpolymer eingebettet – und somit überdurchschnittlich gut geschützt.
![[Bild: packagerzdz.jpg]](http://www.abload.de/img/packagerzdz.jpg)
Heißt so viel wie: Der fuckin´ Karton geht im unpassendsten Moment auf, die Lasche reißt oder sonst was – aber das Gewehr landet wenigstens sicher verpackt mitten in der Fußgängerzone auf dem Pflaster. Ist doch auch was. Anbei befindet sich noch eine mehrsprachige Gebrauchsanweisung, eine Ringschraube für nicht ersichtliche Verwendungszwecke, drei Deko-Patronen im Format von .308er Munition, das einzeln eingebettete Schub-Zweibein, das eher an einen riesigen, brünierten Zirkel erinnert – und tatsächlich ein waschechtes .308er-Magazin. Und das hat auch seinen Grund.
![[Bild: ammohlqy.jpg]](http://www.abload.de/img/ammohlqy.jpg)
DIE SACHE MIT DEM MAGAZIN
Das Gewehr ein Unikum, die Geschichte ein Unikum, die Technik ein Unikum – und das Magazin ist etwas, das ich so noch nie erlebt habe. Am unteren Ende an der Front des Rahmens ist ein kleiner Hebel. Drückt man diesen und hält die Mündung nach unten – kommt eine lange Metallröhre zum Vorschein, in der sich eine sehr lange Feder mit einem Kunststoffbolzen befindet. Aber dies – ist immer noch nicht das eigentliche Magazin. Das Magazin ist... der untere Rahmen selber. Da kann man – fast in Vorderladermanier – 60 Kugeln reinkippen und die hohle Ladestange stülpt sich dann über diese Kugeln, die von der innenliegenden Feder unter Förderdruck gesetzt werden. Allerdings können bauartbedingt nur 44 dieser Kugeln genutzt werden. Also: Auch dieses Bullpupgewehr ist – wie das Barrett von Snow Wolf – gar keins. Das hinter dem Griff einzuführende sechsschüssige .308er-Magazin ist also nur zum Posen. Aber das kann man mit diesem Ding hervorragend.
EINDRUCK
![[Bild: linkshnderversiondaj3.jpg]](http://www.abload.de/img/linkshnderversiondaj3.jpg)
High-Grade-premium-Class! Gussgrate? Was´ das denn? Man hat hier wirklich ein Präzisionsgewehr in `Schweizer-Uhrwerk-Qualität´, das nicht mal einen Meter Länge aufweist, aber sich dennoch hinter all den Anderthalb-Meter-Kollegen nicht verstecken muss. Eine dicke Hohlmündungsbremse hält beim Original den Rückstoß und den Mündungsblitz des linear konstruierten Gewehres effektiv gering, das somit auch nicht sonderlich zum Hochschlagen neigt. Das Magazin fasst sechs Patronen im Kaliber 7,62mm NATO (.308) und das Zweibein kann – ähnlich einem Schubgewicht auf einer alten Waage – auf einer massiven Schiene mit einem Querschnitt von etwa 2X1 cm oberhalb des Laufes optimal positioniert und mittels einer Rändelschraube arretiert werden – das Gewehr `hängt´ also in seinem Zweibein.
![[Bild: frontlinepln5.jpg]](http://www.abload.de/img/frontlinepln5.jpg)
Dieses Zweibein hat sehr kleine und spitz zulaufende Auflageflächen und ist nicht längenverstellbar. Das Gewehr ist also eher für den urbanen Einsatz gedacht. Ansonsten lässt sich an diesem Gewehr alles Mögliche auch nachträglich leicht von Hand tunen, einstellen oder anpassen – sofern man einen Satz Inbus-Schlüssel zur Hand hat. Es gibt hier weder Schlitz-, noch Kreuzschrauben. Das Walther ist aufgebaut wie eine moderne Maschine in einer Fabrik. Der Schaft ist praktisch der Systemkasten – der wiederum aus zwei geteilten, gefrästen, gut 4 mm dicken Platten besteht, die mit ihren dazwischenliegenden, sich bewegenden Kleinteilen auf dem Spannrahmen mit Inbus-Senkkopfschrauben befestigt sind – so dass oben und unten zwei ergonomisch geformte Holzteile genügend Feeling vermitteln, damit diese Konstruktion als `Schaft´ durchgehen und auch funktionieren kann. Hierbei sei gesagt, dass die rechteckige Schaftbacke tatsächlich für Linkshänder umstellbar ist. Und es ist auch ein beidseitiger Patronenauswurf vorhanden. Der Durchladehebel ist beidseitig bedienbar, so dass man die Schießhand nicht vom Griff nehmen muss – sehr vorteilhaft. Eine komplett symmetrisch aufgebaute Waffe, deren beidseitige Schubsicherung sich bequem mit dem Abzugsfinger bedienen lässt.
![[Bild: ambidextrousdesign4a2g.jpg]](http://www.abload.de/img/ambidextrousdesign4a2g.jpg)
Die charakteristische Laufspannschraube hat hier allerdings keinerlei ersichtliche Funktion. Praktisch kann man am Schaft alles mit Rändelschrauben individuell anpassen und einstellen, das Zweibein ausrichten – und aus. Nur abdrücken muss man noch selber. Das HopUp kann man auf der rechten Seite einstellen, wenn der Durchladehebel hinten arretiert ist. Gurtösen allerdings sucht man vergebens – dieses Ding ist eine Kofferwaffe und nix zum Umhängen. Ihr wollt euch was umhängen? Holt euch `ne fuckin´ Handtasche.
GLOTZE
Kurz: Es gibt keine – besorgt euch eine. Oben auf der Schiene, die in das Schaftgehäuse führt ist eine kurze, aber ebenfalls sehr massive 22mm-Montage integriert – ist zwar nicht sehr originalgetreu, aber da in der AS-Szene inzwischen sogar Klopapier, Kaffeetassen und auch Eierkocher 22mm-Montagen zu haben scheinen, bleibt den Herstellern wohl nichts Anderes übrig, will man all den Gichtlkindern eine Möglichkeit lassen da ein Zielfernrohr draufzupappen. Man sollte sich auch darauf einstellen eine etwas höhere Montage zu verwenden, da ansonsten das Zweibein mit seiner Schienenmontage im Weg ist – es trägt vorne gute 2,5 cm auf.
![[Bild: bipodnbcc.jpg]](http://www.abload.de/img/bipodnbcc.jpg)
Eine normale oder eine Notvisierung war niemals geplant. Entweder Glotze – oder nix schieße, versteh? Da kein Zielfernrohr dabei ist, hatte ich in weiser Voraussicht eines extra dafür reserviert – und es sieht tatsächlich aus, als könne es mit seiner schlichten Aufmachung und dem dünnen silberfarbenen Ring um das vordere Okular aus den späten Siebzigern stammen. Es sieht auf dem fast 30 Jahre alten Klassiker aus Holz und Metall sehr... passend aus.
![[Bild: opticsplug.jpg]](http://www.abload.de/img/opticsplug.jpg)
Nicht zu groß, nicht zu klein. Ich weiß nicht mehr, wem von euch ich dieses stylische Zielfernrohr zu verdanken habe – aber es ist für das Walther geradezu perfekt! Vielen Dank hierfür noch mal – was würde ich nur ohne euch machen? Und wie schon so oft – ich habe offenbar ein Händchen für so was; draufschrauben, einstellen, fertich. Passt wie extra dafür gemacht. Ebenfalls sehr angenehm: Durch die erhöhte Montage hat das Ding sozusagen einen praktischen `Tragegriff´, was ich persönlich als sehr vorteilhaft empfinde.
SCHUSSTEST
![[Bild: shootingrange3liv.jpg]](http://www.abload.de/img/shootingrange3liv.jpg)
Raus auf unseren speziellen 14m-Long-Range-Flur mit dem Babe, den Pizzakarton und den Edding gezückt – und ab dafür. Da sich die Gelegenheit gerade so praktisch ergab, habe ich es mal in der Linkshänder-Version getestet. Und ich war wirklich überrascht – das Walther klingt ziemlich knackig – fast wie eine KK-Büchse von Anschütz mit diesem leicht metallischen Nachhall, aber natürlich nicht ganz so laut. Dennoch ein satter, massiver Klang. Dieses Mal kann ich mit dem Ding auch im Stehen schießen – und entweder bin ich echt gut, oder das Gewehr ist auch als SoftAir-Version recht genau. Ich persönlich würde für dieses Ding 0,25er-Pillen empfehlen – der Streukreis von etwa 2,8 cm horizontal und 3,1 cm vertikal auf gut 14 Meter zeugt davon.
![[Bild: targetl9bh.jpg]](http://www.abload.de/img/targetl9bh.jpg)
Da ich gerade kein Chronophon zur Hand habe, kann ich nur schätzen – aber es dürften gute 2 Joule drin sein – eher mehr. Schussgeräusch und Einschlag klangen wirklich fast synchron.
FAZIT
Ansonsten ist das Ding gewichtsmäßig mit 5,8 Kilos echt gut dabei und sehr... `gefühlsecht´. Metall und Holz sind nun mal was für Genießer und das Ding ist High-Grade-Museums-Qualität. Man könnte meinen, die haben einen Stahlbarren genommen und da so lange dran rumgefräst, bis es aussah wie ein Walther-2000. Dann noch ein paar Ikea-Holzteile dran – und ab dafür. Nur die Schaftkappe ist aus Gummi. Aber wegen seiner simplen Bedienbarkeit und seiner Zuverlässigkeit (nix kaputte GB oder undichte Gastanks), seinen etwa 2 Joule und seiner Präzision wahrscheinlich auch im Skirmfeld zu gebrauchen – falls man keine Angst vor ein paar Schrammen und Macken auf der Waffe hat, oder keinen Bock hat, sich mit dem absonderlichen... `Magazin´ herumzuärgern. Das Walther-2000 ist ungewöhnlich massiv und verzugsstabil gebaut für ein Scharfschützengewehr (sozusagen mit Formel-1-Monocock), welche ansonsten oft dazu neigen, recht primadonnenhaft und empfindlich zu sein (wenn es nicht gerade .50BMG-Monster sind). Es wäre sogar für einen Baseball-Schläger ungewöhnlich verzugsstabil gebaut.
MARKINGS/RS-QUOTIENT: Und für unsere Realsteel-Fanatiker: Sogar die Markings sind hier außerordentlich gut gelungen und kommen dem Original sehr, sehr nahe. Die Oberflächen sind parkerisiert – absolut professionell mattschwarz und das schön gemaserte Nußbaumholz (Kein Witz! Da ist mehr Edelholz dran, als manch einer im Wohnzimmer hat!) ist angenehm glatt und gewachst– allerdings nicht punziert.
![[Bild: markingsry2u.jpg]](http://www.abload.de/img/markingsry2u.jpg)
Der Lauf ist massiv, liegt frei und ist geradezu peinlich präzise sechsfach kanneliert und die abschraubbare Hohlmündungsbremse (14mm rechts), die beim Original die Flammen schluckt, könnte `echter´ kaum sein. Sie ist tatsächlich... hohl. Mit insgesamt 95 cm Länge ist das Gerät sogar 4 cm länger als das Original – Mogelpackung mal andersrum. Soll mir recht sein. Ich bin schließlich auch´n paar Zentimeter länger.
PREIS: Der Preis mit etwa 600 Öre oder auch mal mehr mag manchen abschrecken – aber wenn ich sehe, was manch einer für einen Sums anhäuft, mit dem er dann mega-unauffällig durch die Gegend klabastert, vielleicht auch nicht. Dafür bekommt man dann aber ein Gerät, das seinesgleichen sucht – in mehrerlei Hinsicht. Anspruchslos, massiv und zuverlässig.
MAGAZIN: Die Sache mit dem Magazin mag unseren Milsim-Jungz (habe das früher immer für eine besondere Art Vollkorn-Riegel gehalten) vielleicht sauer aufstoßen – aber wenn man hier nach sechs Schuss mit dem .308er-Magazin immer brav schön protzig rumhantiert und wieder demonstrativ durchlädt (eine Sache der Ehrlichkeit – wie das mit dem HIT!-Rufen bei Treffern), kann man wahrscheinlich auch damit punkten. Einziges Manko hier: Beim Nachladen muss man stehen – wie anno dazumal die Franzosen mit den St.-Etienne-Gewehren im Krieg 1870/1871, wo sie von den Dreyse-Zündnadel-Hinterladern der Deutschen im Liegen perforiert wurden. Andererseits: 44 Pillen für einen guten Sniper – der kann damit viel Ärger machen, soviel ist mal klar.
STYLE: Der klassische Stil aus Holz und Metall und das spacige Erscheinungsbild eignet sich auch für Miami-Vice-Szenarios mit Profikillern, oder irgendwelche strengsky-geheimsky-Spionagegeschichten aus dem Kalten Krieg – und auch Abu-Nidal-Power zwischen Mossad, Cobra-Teams und durchgeknallten Libanesen und Libyern um 1985 ist durchaus drin.
![[Bild: beirut857zgc.jpg]](http://www.abload.de/img/beirut857zgc.jpg)
Dieses Gewehr wirkt wie eine zukunftsweisende Konzeptstudie und bricht somit sämtliche gewohnte Konventionen – nix Kunststoff, RisRasRus-Schienen wohin das Auge reicht und es sieht auch nicht für fünf Pfennig wie ein Sturmgewehr aus. Es sieht eigentlich nicht mal wie ein Scharfschützengewehr aus. Eher wie ein... futuristisches Wettkampfgewehr auf Steroiden. Hiernach kann mich echt nur noch ein G-11 schocken.
GEWICHT: Okay, das Gewicht von guten sechs Kilo mit Glotze ist vielleicht auch nicht für jeden was – aber wer cool sein will, muss eben schwitzen – wie all die Michelinmännchen mit ihrer Weltuntergangsausrüstung für einen Zwei-Tage-Skirm. Aber selbst ich habe nach diversen Fettnäpfchen-Diskussionen mit überzeugten Geardos inzwischen gelernt: Jeder setzt seine Prioritäten woanders. Okay – das war gelogen, ich habe NICHTS gelernt.
TECHNIK: Und wem es nicht gefällt, das das Gewehr kein richtiges Bullpup ist – nun, da kann man nix machen. Ich persönlich kann nur sagen (und das ist natürlich wie das gesamte Review vollkommen objektiv): Ich bereue den Kauf nicht ein Stück. Auch hier gibt es wenigstens kein Gezicke mit Gerboxen, Akkus und unbeabsichtigtem Gasaustritt im denkbar dämlichsten Moment – oder gar verringerter Leistung, wenn´s etwas zugig im Schatten wird. Dieses-Ding-schießt-immer-und-trifft-auch.
AUSMASSE: Eines der großen Hauptprobleme bei normalen Scharfschützenwaffen ist oft die Länge. Aber das Walther ist nicht normal. Es ist nicht mal einen Meter lang und somit eigentlich auch für die Wunderknubbel und Bodenturner unter uns geeignet – vor allem, weil es dann nicht aussieht, als würde das Gewehr seinen Besitzer Gassi führen.
BEDIENBARKEIT: Das große Plus ist natürlich die kompromisslose Bedienfreundlichkeit für Linkshänder (ich bin beidhändig, bin daher nicht unbedingt darauf angewiesen). This Gun is really completely ambidextrous! Man muss – wie bereits erwähnt – nur die längssymmetrisch geformte Schaftbacke umdrehen, dann ist das Walther ein perfekt spiegelverkehrtes Gewehr. Das war´s.
![[Bild: schaftbau7xt4.jpg]](http://www.abload.de/img/schaftbau7xt4.jpg)
Alle wichtigen Bedienelemente sind absolut symmetrisch auf beiden Seiten vorhanden. Und die hauptberuflichen Linkshänder unter uns wissen, dass es wirklich schwer ist ein Gerät zu finden, das für sie wirklich anstandslos geeignet ist.
![[Bild: sponsorsiyzw.jpg]](http://www.abload.de/img/sponsorsiyzw.jpg)
Sponsored by the Gear Buster´s Big Gun Club and the Flintology Church, tested by MLW Tuninx, all Rights reserved.
So – da ich grade ohnehin nix zu tun habe: Dies ist das erste Review von mir mit einem BRANDNEUEN Testobjekt - etwas, das NUR ICH bisher für längere Zeit in den Griffeln hatte. Und auch hier gibt es viel zu berichten. Möglich, dass dieser Bericht etwas aus dem üblichen Rahmen fällt, den ihr von Reviews gewohnt seid, aber das ist VOLLE ABSICHT. So bleibt das Review auch in Erinnerung. Kein 08/15-Einheitsbrei von mir. Wäre ja noch schöner. Also: Auf geht´s.
![[Bild: testingmaterialfaas.jpg]](http://www.abload.de/img/testingmaterialfaas.jpg)
ORIGINAL
Walther-2000 (Präzisionsgewehr, entwickelt und gebaut: Waffenfabrik Carl Walther, Ulm/Donau)
![[Bild: originallzjd.jpg]](http://www.abload.de/img/originallzjd.jpg)
Das Original stammt aus den frühen 80ern, die Entwicklung begann etwa 10 Jahre früher – und es wurden offiziell nur 176 Waffen dieser Bauart fertiggestellt. Ein moderner Mythos also – man weiß, dass es existiert, aber gesehen hat das Ding eigentlich kaum einer. Als superkompaktes Bullpup-Präzisionsgewehr von nur 91 cm Länge wurde das gesamte Konzept auf einer Art `Spannrahmen´ aufgebaut. Das betrifft den Systemkasten mit dem Lochschaftstück vor dem eigentlichen Magazin, die Laufspannschraube am Patronenkammerende, als auch den eigentlichen, weitgehend freischwingenden Lauf. Dieses Ding ist eigentlich eher gebaut wie ein hochpräzises Messinstrument, mit dem man nebenbei auch noch schießen kann – und nicht wie ein Scharfschützengewehr im eigentlichen Sinne. Und das macht auch die eigentliche Schwachstelle aus – die hohen Herstellungskosten und der daraus resultierende Endpreis war damals vielen Anti-Terror-Einheiten einfach zu hoch. Das jedoch ändert nichts daran, dass dieses Ding einfach ein unverwechselbares Meisterwerk mitteleuropäischer Waffenbaukunst ist und mit seiner Präzision tatsächlich eher ein `fernchirurgisches Instrument´ ist – und kein ordinärer Schießprügel. Was auch die weiterhin steigenden Preise auf Auktionen erklärt – oder wo immer so etwas gerade angeboten wird. Klar, dass daraufhin diverse Firmen sich damit beschäftigt haben, diesen ungewöhnlichen Klassiker neu aufzulegen oder ihre eigene Version davon zusammenzufingern – wie unter Anderem auch dieses hier zu sehende Softair-Exemplar, das wirklich verdammt nah an der CD ist.
Original:
Länge: 91 cm
Gewicht: 8,3 Kilogramm
Magazinkapazität: 6
Gängigstes Kaliber: 7,62mm NATO (.308)
Funktionsweise: Semiautomatischer Gasdrucklader
Softair:
Länge: 95 cm
Gewicht: 5,8 Kilogramm
Magazinkapazität: 60 (44)
Empfohlenes Kaliber: 6mm0,25BB
Funktionsweise: Federdruck-Geradzugrepetierer
VERPACKUNG
Es kommt in einem unspektakulären, beigefarbenen Karton mit einem Kunststoff-Tragegriff von nicht gerade überwältigender Qualität und einigen kleinen Aufklebern, auf denen Kenncodes zu sehen sind – nur auf einer Stirnseite ist auch für unbeteiligte Panik-Spanner ersichtlich, dass darin offenbar ein spacig aussehendes Gewehr zu finden ist. Aber hey – Raviolidose und so – ihr wisst schon. Dieses Gewehr ist nicht etwa in nerviges, krümeliges und sich statisch aufladendes Styropor gebettet, sondern gut durch eine Deckplatte und ausgestanzte Formstücke aus grauem, stoßabsorbierendem Schaumpolymer eingebettet – und somit überdurchschnittlich gut geschützt.
![[Bild: packagerzdz.jpg]](http://www.abload.de/img/packagerzdz.jpg)
Heißt so viel wie: Der fuckin´ Karton geht im unpassendsten Moment auf, die Lasche reißt oder sonst was – aber das Gewehr landet wenigstens sicher verpackt mitten in der Fußgängerzone auf dem Pflaster. Ist doch auch was. Anbei befindet sich noch eine mehrsprachige Gebrauchsanweisung, eine Ringschraube für nicht ersichtliche Verwendungszwecke, drei Deko-Patronen im Format von .308er Munition, das einzeln eingebettete Schub-Zweibein, das eher an einen riesigen, brünierten Zirkel erinnert – und tatsächlich ein waschechtes .308er-Magazin. Und das hat auch seinen Grund.
![[Bild: ammohlqy.jpg]](http://www.abload.de/img/ammohlqy.jpg)
DIE SACHE MIT DEM MAGAZIN
Das Gewehr ein Unikum, die Geschichte ein Unikum, die Technik ein Unikum – und das Magazin ist etwas, das ich so noch nie erlebt habe. Am unteren Ende an der Front des Rahmens ist ein kleiner Hebel. Drückt man diesen und hält die Mündung nach unten – kommt eine lange Metallröhre zum Vorschein, in der sich eine sehr lange Feder mit einem Kunststoffbolzen befindet. Aber dies – ist immer noch nicht das eigentliche Magazin. Das Magazin ist... der untere Rahmen selber. Da kann man – fast in Vorderladermanier – 60 Kugeln reinkippen und die hohle Ladestange stülpt sich dann über diese Kugeln, die von der innenliegenden Feder unter Förderdruck gesetzt werden. Allerdings können bauartbedingt nur 44 dieser Kugeln genutzt werden. Also: Auch dieses Bullpupgewehr ist – wie das Barrett von Snow Wolf – gar keins. Das hinter dem Griff einzuführende sechsschüssige .308er-Magazin ist also nur zum Posen. Aber das kann man mit diesem Ding hervorragend.
EINDRUCK
![[Bild: linkshnderversiondaj3.jpg]](http://www.abload.de/img/linkshnderversiondaj3.jpg)
High-Grade-premium-Class! Gussgrate? Was´ das denn? Man hat hier wirklich ein Präzisionsgewehr in `Schweizer-Uhrwerk-Qualität´, das nicht mal einen Meter Länge aufweist, aber sich dennoch hinter all den Anderthalb-Meter-Kollegen nicht verstecken muss. Eine dicke Hohlmündungsbremse hält beim Original den Rückstoß und den Mündungsblitz des linear konstruierten Gewehres effektiv gering, das somit auch nicht sonderlich zum Hochschlagen neigt. Das Magazin fasst sechs Patronen im Kaliber 7,62mm NATO (.308) und das Zweibein kann – ähnlich einem Schubgewicht auf einer alten Waage – auf einer massiven Schiene mit einem Querschnitt von etwa 2X1 cm oberhalb des Laufes optimal positioniert und mittels einer Rändelschraube arretiert werden – das Gewehr `hängt´ also in seinem Zweibein.
![[Bild: frontlinepln5.jpg]](http://www.abload.de/img/frontlinepln5.jpg)
Dieses Zweibein hat sehr kleine und spitz zulaufende Auflageflächen und ist nicht längenverstellbar. Das Gewehr ist also eher für den urbanen Einsatz gedacht. Ansonsten lässt sich an diesem Gewehr alles Mögliche auch nachträglich leicht von Hand tunen, einstellen oder anpassen – sofern man einen Satz Inbus-Schlüssel zur Hand hat. Es gibt hier weder Schlitz-, noch Kreuzschrauben. Das Walther ist aufgebaut wie eine moderne Maschine in einer Fabrik. Der Schaft ist praktisch der Systemkasten – der wiederum aus zwei geteilten, gefrästen, gut 4 mm dicken Platten besteht, die mit ihren dazwischenliegenden, sich bewegenden Kleinteilen auf dem Spannrahmen mit Inbus-Senkkopfschrauben befestigt sind – so dass oben und unten zwei ergonomisch geformte Holzteile genügend Feeling vermitteln, damit diese Konstruktion als `Schaft´ durchgehen und auch funktionieren kann. Hierbei sei gesagt, dass die rechteckige Schaftbacke tatsächlich für Linkshänder umstellbar ist. Und es ist auch ein beidseitiger Patronenauswurf vorhanden. Der Durchladehebel ist beidseitig bedienbar, so dass man die Schießhand nicht vom Griff nehmen muss – sehr vorteilhaft. Eine komplett symmetrisch aufgebaute Waffe, deren beidseitige Schubsicherung sich bequem mit dem Abzugsfinger bedienen lässt.
![[Bild: ambidextrousdesign4a2g.jpg]](http://www.abload.de/img/ambidextrousdesign4a2g.jpg)
Die charakteristische Laufspannschraube hat hier allerdings keinerlei ersichtliche Funktion. Praktisch kann man am Schaft alles mit Rändelschrauben individuell anpassen und einstellen, das Zweibein ausrichten – und aus. Nur abdrücken muss man noch selber. Das HopUp kann man auf der rechten Seite einstellen, wenn der Durchladehebel hinten arretiert ist. Gurtösen allerdings sucht man vergebens – dieses Ding ist eine Kofferwaffe und nix zum Umhängen. Ihr wollt euch was umhängen? Holt euch `ne fuckin´ Handtasche.
GLOTZE
Kurz: Es gibt keine – besorgt euch eine. Oben auf der Schiene, die in das Schaftgehäuse führt ist eine kurze, aber ebenfalls sehr massive 22mm-Montage integriert – ist zwar nicht sehr originalgetreu, aber da in der AS-Szene inzwischen sogar Klopapier, Kaffeetassen und auch Eierkocher 22mm-Montagen zu haben scheinen, bleibt den Herstellern wohl nichts Anderes übrig, will man all den Gichtlkindern eine Möglichkeit lassen da ein Zielfernrohr draufzupappen. Man sollte sich auch darauf einstellen eine etwas höhere Montage zu verwenden, da ansonsten das Zweibein mit seiner Schienenmontage im Weg ist – es trägt vorne gute 2,5 cm auf.
![[Bild: bipodnbcc.jpg]](http://www.abload.de/img/bipodnbcc.jpg)
Eine normale oder eine Notvisierung war niemals geplant. Entweder Glotze – oder nix schieße, versteh? Da kein Zielfernrohr dabei ist, hatte ich in weiser Voraussicht eines extra dafür reserviert – und es sieht tatsächlich aus, als könne es mit seiner schlichten Aufmachung und dem dünnen silberfarbenen Ring um das vordere Okular aus den späten Siebzigern stammen. Es sieht auf dem fast 30 Jahre alten Klassiker aus Holz und Metall sehr... passend aus.
![[Bild: opticsplug.jpg]](http://www.abload.de/img/opticsplug.jpg)
Nicht zu groß, nicht zu klein. Ich weiß nicht mehr, wem von euch ich dieses stylische Zielfernrohr zu verdanken habe – aber es ist für das Walther geradezu perfekt! Vielen Dank hierfür noch mal – was würde ich nur ohne euch machen? Und wie schon so oft – ich habe offenbar ein Händchen für so was; draufschrauben, einstellen, fertich. Passt wie extra dafür gemacht. Ebenfalls sehr angenehm: Durch die erhöhte Montage hat das Ding sozusagen einen praktischen `Tragegriff´, was ich persönlich als sehr vorteilhaft empfinde.
SCHUSSTEST
![[Bild: shootingrange3liv.jpg]](http://www.abload.de/img/shootingrange3liv.jpg)
Raus auf unseren speziellen 14m-Long-Range-Flur mit dem Babe, den Pizzakarton und den Edding gezückt – und ab dafür. Da sich die Gelegenheit gerade so praktisch ergab, habe ich es mal in der Linkshänder-Version getestet. Und ich war wirklich überrascht – das Walther klingt ziemlich knackig – fast wie eine KK-Büchse von Anschütz mit diesem leicht metallischen Nachhall, aber natürlich nicht ganz so laut. Dennoch ein satter, massiver Klang. Dieses Mal kann ich mit dem Ding auch im Stehen schießen – und entweder bin ich echt gut, oder das Gewehr ist auch als SoftAir-Version recht genau. Ich persönlich würde für dieses Ding 0,25er-Pillen empfehlen – der Streukreis von etwa 2,8 cm horizontal und 3,1 cm vertikal auf gut 14 Meter zeugt davon.
![[Bild: targetl9bh.jpg]](http://www.abload.de/img/targetl9bh.jpg)
Da ich gerade kein Chronophon zur Hand habe, kann ich nur schätzen – aber es dürften gute 2 Joule drin sein – eher mehr. Schussgeräusch und Einschlag klangen wirklich fast synchron.
FAZIT
Ansonsten ist das Ding gewichtsmäßig mit 5,8 Kilos echt gut dabei und sehr... `gefühlsecht´. Metall und Holz sind nun mal was für Genießer und das Ding ist High-Grade-Museums-Qualität. Man könnte meinen, die haben einen Stahlbarren genommen und da so lange dran rumgefräst, bis es aussah wie ein Walther-2000. Dann noch ein paar Ikea-Holzteile dran – und ab dafür. Nur die Schaftkappe ist aus Gummi. Aber wegen seiner simplen Bedienbarkeit und seiner Zuverlässigkeit (nix kaputte GB oder undichte Gastanks), seinen etwa 2 Joule und seiner Präzision wahrscheinlich auch im Skirmfeld zu gebrauchen – falls man keine Angst vor ein paar Schrammen und Macken auf der Waffe hat, oder keinen Bock hat, sich mit dem absonderlichen... `Magazin´ herumzuärgern. Das Walther-2000 ist ungewöhnlich massiv und verzugsstabil gebaut für ein Scharfschützengewehr (sozusagen mit Formel-1-Monocock), welche ansonsten oft dazu neigen, recht primadonnenhaft und empfindlich zu sein (wenn es nicht gerade .50BMG-Monster sind). Es wäre sogar für einen Baseball-Schläger ungewöhnlich verzugsstabil gebaut.
MARKINGS/RS-QUOTIENT: Und für unsere Realsteel-Fanatiker: Sogar die Markings sind hier außerordentlich gut gelungen und kommen dem Original sehr, sehr nahe. Die Oberflächen sind parkerisiert – absolut professionell mattschwarz und das schön gemaserte Nußbaumholz (Kein Witz! Da ist mehr Edelholz dran, als manch einer im Wohnzimmer hat!) ist angenehm glatt und gewachst– allerdings nicht punziert.
![[Bild: markingsry2u.jpg]](http://www.abload.de/img/markingsry2u.jpg)
Der Lauf ist massiv, liegt frei und ist geradezu peinlich präzise sechsfach kanneliert und die abschraubbare Hohlmündungsbremse (14mm rechts), die beim Original die Flammen schluckt, könnte `echter´ kaum sein. Sie ist tatsächlich... hohl. Mit insgesamt 95 cm Länge ist das Gerät sogar 4 cm länger als das Original – Mogelpackung mal andersrum. Soll mir recht sein. Ich bin schließlich auch´n paar Zentimeter länger.
PREIS: Der Preis mit etwa 600 Öre oder auch mal mehr mag manchen abschrecken – aber wenn ich sehe, was manch einer für einen Sums anhäuft, mit dem er dann mega-unauffällig durch die Gegend klabastert, vielleicht auch nicht. Dafür bekommt man dann aber ein Gerät, das seinesgleichen sucht – in mehrerlei Hinsicht. Anspruchslos, massiv und zuverlässig.
MAGAZIN: Die Sache mit dem Magazin mag unseren Milsim-Jungz (habe das früher immer für eine besondere Art Vollkorn-Riegel gehalten) vielleicht sauer aufstoßen – aber wenn man hier nach sechs Schuss mit dem .308er-Magazin immer brav schön protzig rumhantiert und wieder demonstrativ durchlädt (eine Sache der Ehrlichkeit – wie das mit dem HIT!-Rufen bei Treffern), kann man wahrscheinlich auch damit punkten. Einziges Manko hier: Beim Nachladen muss man stehen – wie anno dazumal die Franzosen mit den St.-Etienne-Gewehren im Krieg 1870/1871, wo sie von den Dreyse-Zündnadel-Hinterladern der Deutschen im Liegen perforiert wurden. Andererseits: 44 Pillen für einen guten Sniper – der kann damit viel Ärger machen, soviel ist mal klar.
STYLE: Der klassische Stil aus Holz und Metall und das spacige Erscheinungsbild eignet sich auch für Miami-Vice-Szenarios mit Profikillern, oder irgendwelche strengsky-geheimsky-Spionagegeschichten aus dem Kalten Krieg – und auch Abu-Nidal-Power zwischen Mossad, Cobra-Teams und durchgeknallten Libanesen und Libyern um 1985 ist durchaus drin.
![[Bild: beirut857zgc.jpg]](http://www.abload.de/img/beirut857zgc.jpg)
Dieses Gewehr wirkt wie eine zukunftsweisende Konzeptstudie und bricht somit sämtliche gewohnte Konventionen – nix Kunststoff, RisRasRus-Schienen wohin das Auge reicht und es sieht auch nicht für fünf Pfennig wie ein Sturmgewehr aus. Es sieht eigentlich nicht mal wie ein Scharfschützengewehr aus. Eher wie ein... futuristisches Wettkampfgewehr auf Steroiden. Hiernach kann mich echt nur noch ein G-11 schocken.
GEWICHT: Okay, das Gewicht von guten sechs Kilo mit Glotze ist vielleicht auch nicht für jeden was – aber wer cool sein will, muss eben schwitzen – wie all die Michelinmännchen mit ihrer Weltuntergangsausrüstung für einen Zwei-Tage-Skirm. Aber selbst ich habe nach diversen Fettnäpfchen-Diskussionen mit überzeugten Geardos inzwischen gelernt: Jeder setzt seine Prioritäten woanders. Okay – das war gelogen, ich habe NICHTS gelernt.
TECHNIK: Und wem es nicht gefällt, das das Gewehr kein richtiges Bullpup ist – nun, da kann man nix machen. Ich persönlich kann nur sagen (und das ist natürlich wie das gesamte Review vollkommen objektiv): Ich bereue den Kauf nicht ein Stück. Auch hier gibt es wenigstens kein Gezicke mit Gerboxen, Akkus und unbeabsichtigtem Gasaustritt im denkbar dämlichsten Moment – oder gar verringerter Leistung, wenn´s etwas zugig im Schatten wird. Dieses-Ding-schießt-immer-und-trifft-auch.
AUSMASSE: Eines der großen Hauptprobleme bei normalen Scharfschützenwaffen ist oft die Länge. Aber das Walther ist nicht normal. Es ist nicht mal einen Meter lang und somit eigentlich auch für die Wunderknubbel und Bodenturner unter uns geeignet – vor allem, weil es dann nicht aussieht, als würde das Gewehr seinen Besitzer Gassi führen.
BEDIENBARKEIT: Das große Plus ist natürlich die kompromisslose Bedienfreundlichkeit für Linkshänder (ich bin beidhändig, bin daher nicht unbedingt darauf angewiesen). This Gun is really completely ambidextrous! Man muss – wie bereits erwähnt – nur die längssymmetrisch geformte Schaftbacke umdrehen, dann ist das Walther ein perfekt spiegelverkehrtes Gewehr. Das war´s.
![[Bild: schaftbau7xt4.jpg]](http://www.abload.de/img/schaftbau7xt4.jpg)
Alle wichtigen Bedienelemente sind absolut symmetrisch auf beiden Seiten vorhanden. Und die hauptberuflichen Linkshänder unter uns wissen, dass es wirklich schwer ist ein Gerät zu finden, das für sie wirklich anstandslos geeignet ist.
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